Startpage macht Ihre Google-Suche zur Privatsache

Jens Grafe
November 8, 2019 0 Comment
3.024 Views

Wenn es um die Suche im Internet geht, ist Google zweifellos unschlagbar. Umfangreiche Ergebnisse und eine komfortable Suchfunktion haben Google zur beliebtesten Suchmaschine gemacht. Doch der Nutzer bezahlt die scheinbar unkomplizierte Internetsuche mit der Preisgabe und Speicherung persönlicher Daten, Tracking und personalisierter Werbung.

Startpage ist anders. Die diskreteste Suchmaschine der Welt – so der eigene Anspruch – belässt dem User seine Privatsphäre und sammelt keinerlei Daten. Wie das funktioniert, und ob Startpage wirklich hält, was es verspricht, erfahren Sie in der folgenden Übersicht.

Anonyme Google-Suche auf Startpage.com

Bei der Websuche mit Startpage greifen Sie wie bisher auf die umfangreiche Datenbank von Google zurück, diesmal aber vollkommen anonym. Ihr Suchbegriff wird von Startpage an Google weitergeleitet, ohne dass Sie selbst mit dessen datenhungrigen Servern verbunden sind. Google kann Sie nicht mehr identifizieren, für die Suchmaschine sieht es so aus, als kämen alle Suchanfragen von Startpage.com. Sie bekommen also im Prinzip Ihre Suchergebnisse so angezeigt, wie Sie Ihnen auch Google präsentieren würde. Der Hintergrund: Startpage bezahlt Google dafür, dass es dessen Suchergebnisse verwenden darf.

Startpage.com sammelt keine Daten – Weitergabe ausgeschlossen

Anders als bei Google sammelt und speichert Startpage keinerlei persönliche Daten:

  • Keine Speicherung der IP-Adresse
  • Keine Cookies, die auf Ihrem Rechner installiert werden
  • Keine personalisierte Werbung (Targeted Advertising)
  • Kein User-Tracking

Entsprechend ihrer Firmenphilosophie – „Deine Daten gehören Dir ganz alleine“ – kann Startpage daher keine personalisierten Profile erstellen. Auch eine Weitergabe von Daten an Dritte oder sogar Behörden ist ausgeschlossen – ganz einfach weil es keine Daten gibt.

Anzeige relevanter Suchergebnisse ohne Filterblase

Viele Suchmaschinen beobachten genau Ihr Suchverhalten. Das verhängnisvolle daran ist, dass Ihnen zukünftig zum Teil personalisierte Suchergebnisse angezeigt werden, basierend auf einer IP-abhängigen Filterung. Damit ist die Suche nicht mehr neutral, sondern Sie sehen das, von dem die Suchmaschine annimmt, dass Sie es sehen „wollen“. Der User ist in einer sogenannten Filterblase gefangen, so dass ihm bestimmte Suchergebnisse nicht mehr angezeigt werden.

Bei Startpage wird jeder Suchbegriff neu bewertet, eine Anpassung an vorhergehende Suchanfragen findet nicht statt. Der Vorteil liegt auf der Hand. Startpage verwendet zwar die umfangreiche Datenbasis von Google, die Trefferquote wird jedoch durch eigene Such- und Rankingalgorithmen realisiert. Auf diese Weise erhalten Sie in manchen Fällen Treffer angezeigt, die Ihnen sonst verborgen geblieben wären.

Startpage als Proxy für anonymes Surfen – lange Ladezeiten inklusive

Bei der Websuche selbst ist die Anonymität des Users gewahrt. Doch beim Anklicken eines Suchergebnisses verlassen Sie diese. Um ihren Nutzern ein weiterhin diskretes Surfen zu ermöglichen, hat Startpage das Feature „Anonyme Ansicht“ entwickelt. Der entsprechende Button ist direkt rechts neben dem Suchergebnis zu finden. Der Server von Startpage.com funktioniert jetzt wie ein Proxy und macht auch das Besuchen der entsprechenden Websites zu Ihrer Privatsache. Doch leider versagt hier die an sich innovative Funktion dieser Suchmaschine. Der Grund sind die langen Wartezeiten, bis die Seite erscheint. Verschiedene Tests nennen Ladezeiten von sechs Sekunden bis zwanzig Sekunden, vom Smartphone auch wesentlich länger. Damit ist dieses Feature zum Aufrufen einzelner Seiten bei größerem Sicherheitsbedürfnis geeignet, zum Surfen taugt sie in der Praxis leider (noch) nicht. Es ist auch möglich, dass es zu Einschränkungen von bestimmten Funktionen der auf diese Weise besuchten Websites kommt.

Stiftung Warentest macht Startpage zum Testsieger

Die Stiftung Warentest untersuchte zehn Suchmaschinen. Kriterien waren natürlich die Relevanz der Suchergebnisse, die Bedienung und die Datensicherheit für den Benutzer. Dabei wurde Startpage eindeutiger Testsieger. Die Tester bescheinigten der kleinen Suchmaschine zudem eine mängelfreie Datenschutzrichtlinie.

Wie finanziert sich Startpage?

Startpage.com wird von der Surfboard Holding B. V. mit Sitz in den Niederlanden betrieben. Wie jedes andere Unternehmen ist auch Startpage auf Einnahmen angewiesen. Das Unternehmen finanziert sich wie andere Anbieter auch mit Werbung. Diese ist bei Startpage aber nicht personalisiert und damit unabhängig vom Suchverhalten des Nutzers. Jeder Besucher sieht also die gleiche, im Übrigen recht unaufdringliche, Werbung.

Fazit

Mit Startpage können Sie auf die hervorragenden Suchergebnisse von Google zurückgreifen, ohne dass Ihre Suchbegriffe analysiert werden. Ein Plus an Sicherheit und Privatsphäre und damit die bessere Alternative.

Die besten Online-Casinos